Hinterrhein
1'620 M.ü.M.

Zuhinterst im Rheinwald, im Kanton Graubünden, liegt Hinterrhein – das erste Dorf nach der Rheinquelle, das letzte vor dem San-Bernardino-Tunnel. Diese älteste Walsersiedlung Graubündens, eingebettet in eine alpine Landschaft mit markanten Gipfeln und rauem Klima. Geprägt von der Nationalstrasse A13 – Lebensader des Tals, Verbindung zur Welt, zugleich aber Quelle von Durchgangsverkehr und Lärm.

Wer hierherkommt, tut das mit Absicht – oder kennt das Dorf vom Durchfahren.

2016 geriet Hinterrhein in den Fokus der Öffentlichkeit, als eine 10vor10-Reportage unser Dorf als eines der ältesten Dörfer der Schweiz porträtierte – mit einem deutlich überdurchschnittlichen Altersdurchschnitt. Doch seither ist einiges in Bewegung geraten: Eine neue Generation von Bäuerinnen und Bauern hat Verantwortung übernommen, Familien sind zugezogen, es gibt wieder Kinder im Dorf – das Leben ist zurück.

Und doch bleiben die strukturellen Herausforderungen gross: Die meisten Jugendlichen müssen das Tal verlassen, um eine Ausbildung zu absolvieren oder Arbeit zu finden. Viele Gebäude im Dorfkern stehen leer oder werden nur als Ferienwohnungen genutzt. Der Dorfladen ist seit bald zehn Jahren geschlossen, im Schulhaus herrscht seit über drei Jahrzehnten Unterrichtsruhe. Auch Treffpunkte im Alltag fehlen.
 
Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Familien sind nicht nur in Hinterrhein Mangelware, sondern im ganzen Tal.